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Welche Festplatte ist die beste Wahl – HDD, SATA-SSD oder NVMe?
Festplatten gehören zu den zentralen Komponenten moderner Computersysteme. Ob für alltägliche Anwendungen, Gaming, professionelle Workflows oder als Datenspeicher – die Wahl der richtigen Festplatte kann entscheidend sein für die Leistung und Effizienz eines Systems. Doch welche Festplatten Bauformen und Typen passen am besten zu welchem Einsatzzweck? In diesem Beitrag werden die wichtigsten Festplatten Bauformen, Typen und Geschwindigkeiten moderner Speicherlösungen vorgestellt – als Entscheidungshilfe für die passende Lösung.
1. Bauformen von Festplatten
Festplatten gibt es in unterschiedlichen physischen Formaten, die sich je nach Gerätetyp und Anwendungsfall unterscheiden:
3,5-Zoll (Desktop):
Diese Bauform ist typisch für klassische HDDs. Sie bietet große Speicherkapazitäten zu vergleichsweise niedrigen Kosten und wird vorwiegend in Desktop-PCs oder NAS-Systemen verwendet.2,5-Zoll (Notebook):
Kompakter und energieeffizienter – ideal für Notebooks und externe Speicherlösungen. Auch viele SATA-SSDs nutzen dieses Format.M.2:Sata/NVMe
Ein besonders kompaktes Format, das direkt auf das Mainboard gesteckt wird. M.2-SSDs gibt es sowohl mit SATA- als auch mit NVMe-Anbindung und sind in modernen Laptops und High-End-Desktops verbreitet.U.2 und PCIe-Steckkarten:
Diese Bauformen kommen hauptsächlich in Servern und professionellen Workstations zum Einsatz. Sie bieten maximale Leistung und Zuverlässigkeit, sind aber für Privatnutzer meist überdimensioniert.
3. Geschwindigkeiten im Vergleich
Ein Vergleich typischer Lesegeschwindigkeiten zeigt die enormen Unterschiede zwischen den verschiedenen Festplattentypen und Schnittstellen. Diese Werte basieren auf realistischen Durchschnittswerten in der Praxis.
Festplatten-/Speichertyp Schnittstelle / Interface Typische Lesegeschwindigkeit IDE / ATA (PATA) Parallel ATA ca. 50–100 MB/s SCSI (Ultra-320) SCSI ca. 40–320 MB/s SAS 6G (HDD) Serial Attached SCSI (6 Gbit/s) ca. 120–220 MB/s SAS 12G (HDD/SSD) Serial Attached SCSI (12 Gbit/s) HDD: bis 250 MB/s
SSD: bis 1000 MB/sHDD (7200 U/min) SATA III ca. 150 MB/s SATA-SSD SATA III ca. 500–550 MB/s mSATA / M.2 SATA SSD SATA III ca. 500–550 MB/s M.2 NVMe SSD (PCIe 3.0) PCIe x4 ca. 1500–3500 MB/s M.2 NVMe SSD (PCIe 4.0) PCIe x4 bis zu 7000 MB/s M.2 NVMe SSD (PCIe 5.0) PCIe x4 bis zu 12.000–14.000 MB/s U.2 NVMe SSD PCIe 3.0 / 4.0 3000–7000 MB/s NVMe SSD auf PCIe AIC PCIe 4.0 x8 / x16 5000–15.000 MB/s (je nach Lane-Konfiguration) 📌 Hinweis:
HDDs sind durch ihre Mechanik deutlich limitiert, selbst bei schnellen Interfaces wie SAS.
SSDs erreichen ihre volle Leistung nur bei entsprechend leistungsfähiger Schnittstelle (z. B. PCIe).
IDE, SCSI & SAS sind größtenteils nur noch im Server- oder Altgerätebereich relevant.
4. Einsatzbereiche und Empfehlungen (mit passenden Schnittstellen)
Die folgende Übersicht zeigt, welche Festplattentypen und Schnittstellen sich für verschiedene Einsatzbereiche am besten eignen – basierend auf Geschwindigkeit, Kapazität, Robustheit und Kosten.
Einsatzbereich Empfohlener Typ Typische Schnittstelle(n) Office & Internet SATA-SSD oder ältere HDD SATA III, (ggf. IDE/PATA bei Altgeräten) Einfache Datensicherung HDD mit hoher Kapazität SATA III Gaming & Multimedia NVMe-SSD M.2 PCIe 3.0 / 4.0 Medienproduktion (4K/8K) High-End NVMe SSD M.2 PCIe 4.0 / 5.0 Server / RAID-Systeme SAS-HDD / SAS-SSD SAS 6G / 12G Virtualisierung / Datenbanken Enterprise-NVMe-SSD U.2 / PCIe AIC Industrielle Altanlagen HDD mit SCSI oder PATA SCSI, PATA Workstation (CAD / 3D) NVMe-SSD (auch Add-in-Karte) PCIe AIC / M.2 PCIe NAS / Backup-Server 3,5″ HDDs (24/7-tauglich) SATA III, SAS 📌Hinweis:
IDE/PATA und SCSI sind technisch überholt, aber in älteren Industrie-PCs oder spezialisierten Maschinen teilweise noch im Einsatz.
SAS bietet höhere Zuverlässigkeit und ist Hot-Swap-fähig – ideal für RAID und Dauerbetrieb.
Enterprise-NVMe (U.2 oder PCIe AIC) ist auf Dauerlast, hohe IOPS und Wartungsfreundlichkeit optimiert – ideal für kritische Serverdienste.
Private Nutzer profitieren am meisten vom Umstieg auf M.2 NVMe-SSDs, wenn Mainboard und CPU das unterstützen.
5. Schnittstellentypen bei Festplatten
Festplatten und SSDs verbinden sich über verschiedene Schnittstellen mit dem Computer. Diese Schnittstellen bestimmen maßgeblich Geschwindigkeit, Kompatibilität und Anwendungsbereich.
5.1 ATA / PATA (Parallel ATA)
Ältere Schnittstelle, verwendet breite Flachbandkabel (40/80 Pins).
Max. Geschwindigkeit ca. 133 MB/s.
Heute kaum noch in Gebrauch, vor allem in älteren PCs.
- Falls Sie mehr über ATA wissen möchten, können Sie hier klicken
5.2 SATA (Serial ATA)
Der Standard für HDDs und SSDs im Desktop- und Laptopbereich.
Aktuelle Version SATA III unterstützt bis zu 6 Gbit/s (ca. 600 MB/s).
Verwendet schlanke Kabel, einfache Installation.
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5.3 SCSI (Small Computer System Interface)
Ursprünglich für Server und Workstations entwickelt.
Parallel-Interface mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten (bis ca. 320 MB/s).
Heutzutage überwiegend durch SAS ersetzt.
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5.4 SAS (Serial Attached SCSI)
High-End-Interface für Enterprise-Umgebungen.
Bietet bis zu 12 Gbit/s (ca. 1200 MB/s) und Hot-Swap-Fähigkeit.
Unterstützt sowohl HDDs als auch SSDs.
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5.5 M.2
Kompakte Bauform für SSDs, die unterschiedliche Protokolle nutzen kann:
M.2 SATA: Verwendet das SATA-Protokoll über M.2-Steckplatz. Maximal ca. 550 MB/s.
M.2 NVMe (PCIe): Nutzt PCIe-Bus mit NVMe-Protokoll für deutlich höhere Geschwindigkeiten (3.500 MB/s und mehr).
- Falls Sie mehr über M.2 wissen möchten, können Sie hier klicken
Fazit: HDD, SATA-SSD oder NVMe?
Die Wahl der richtigen Festplatte hängt von den individuellen Anforderungen ab:
HDDs bieten viel Speicherplatz zu einem günstigen Preis, sind aber langsamer und mechanisch empfindlicher. Ideal für Backups oder große Datenarchive.
SATA-SSDs sind der ideale Mittelweg für Alltagsanwendungen – schnell, zuverlässig und bezahlbar.
NVMe-SSDs liefern maximale Geschwindigkeit für moderne Systeme und anspruchsvolle Anwendungen – sei es Gaming, Videoschnitt oder Softwareentwicklung.
Wer ein deutlich schnelleres System möchte, profitiert besonders vom Umstieg auf eine SSD – vorzugsweise eine NVMe-Variante. Die spürbare Leistungssteigerung beim Systemstart, Laden von Programmen oder Bearbeiten großer Dateien macht sich sofort bemerkbar.
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